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„Rechtsruck unserer Gesellschaft bekämpfen”

Jungsozialisten im Oberland formieren sich neu - Wolfratshauser Raffael Joos zum Kreisvorsitzenden gewählt

Bad Tölz-Wolfratshausen - „Pack ma’s“: Unter diesem Motto kamen die Jungsozialisten (Jusos) Oberland nach eigenen Angaben kürzlich im Wolfratshauser Wirtshaus Flößerei zusammen. Das Treffen markiere einen Neustart, berichtet Raffael Joos. Der Wolfratshauser ist in der Versammlung zum neuen Kreisvorsitzenden der Jusos gewählt worden.

„Kriege, Krisen, Rechtsruck: Themen gab es genug zu besprechen“, bilanziert Joos in einer Pressemitteilung. Der Neustart habe innerhalb der SPD viel Unterstützung ausgelöst. Zu Gast waren unter anderem die SPD-Bundestagsabgeordnete Carmen Wegge, selbst Mitglied der Jusos, der Vorsitzende des SPD-Kreisverbands, Klaus Barthel, der Geretsrieder Stadtrat Wolfgang Werner, seine Wolfratshauser Amtskollegin Ingrid Schnaller sowie der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Linken, Andreas Wagner. Der Geretsrieder hatte sich nach seinem Ausscheiden aus dem Bundestag eine politische Pause verordnet — und trat wie berichtet im November dem SPD-Ortsverband Geretsried bei.

In ihrem Grußwort griff Wegge die jüngsten Enthüllungen des Recherchezentrums „Correctiv“ in Essen auf. Das hatte über ein Geheimtreffen von AfD-Politikern und Rechtsextremen berichtet, bei dem eine massenhafte Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund aus Deutschland erörtert worden sein soll. „Eine der Grundwerte der Jusos ist der Antifaschismus“, wird Wegge zitiert. „Aktuell haben wir die größte Bedrohung unserer Demokratie nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch die neu gegründeten Jusos Oberland werden. alles in ihrer Macht Stehende tun, um den Rechtsruck unserer Gesellschaft zu bekämpfen“, so die Starnbergerin.

„Uns Jusos gibt es“, betonte die Weilheimerin Marie Martin in Wolfratshausen. „Das muss immer wieder deutlich gemacht werden.“ Kreisvorsitzender Joos setzt nach eigenen Worten auf eine gute Zusammenarbeit mit den Ortsvereinen: „Wir sind als Kraft innerhalb der Sozialdemokratie kritisch solidarisch. Zum eihen möchten wir die SPD wieder voranbringen, zum anderen die Ortsvereine auch für Juso-Themen sensibilisieren.“ Dazu zählen für den Wolfratshauser die Gleichstellung von Mann und Frau und das Bemühen, mehr Frauen dafür zu gewinnen, sich politisch zu engagieren. Für die Lenggrieserin Franziska Bartl, die wie Sebastian Eberl aus Bad Tölz dem neuen Kreisvorstand der Jusos angehört, kein lapidares Lippenbekenntnis: „Für uns Jusos ist Feminismus ein Herzensanliegen. Gleichstellung in Gesellschaft und Politik darf kein Wunsch bleiben, sondern muss Ziel werden.“ Die Europawahl im Juni soll genutzt werden, um sich zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen für ein solidarisches Europa einzusetzen. Eberl: „Das vereinte Europa ist die Lebensrealität vieler junger Menschen. Ob Erasmus-Austausch oder der Kurztrip ins Nachbarland. Lasst uns dafür einstehen, dass wir ein Europa der Vielfalt und nicht der Ausgrenzung haben.“ cce